IT-Sicherheit auf Basis leistungsstarker Werkzeuge

Um den steigenden Herausforderungen im IT-Security-Markt begegnen zu können, setzen Unternehmen vermehrt auf die Nutzung von passgenauen Security- Services und -lösungen. Diese müssen jedoch an den spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen der Kunden aus- gerichtet sein und über weitreichende Funktionalitäten verfügen. Keine leichte Aufgabe. Im Interview erläutert WatchGuard-Geschäftsführer Prakash Panjwani wie das Unternehmen dies über eine MSP-orientierte Security-Plattform abbildet und was der Zukauf von Panda Security im März 2020 damit zu tun hat.

Was waren die Beweggründe für die Übernahme des spanischen Anbieters für Endpoint Protection?

Prakash Panjwani: Unternehmen stehen angesichts der aktuellen Bedrohungslage vor großen Herausforderungen. Dies liegt zum einen daran, dass sich die Angriffsformen konsequent weiterentwickeln und immer ausgeklügelter gestalten. Perimeter werden zunehmend durchlässiger. Gleichzeitig mangelt es vermehrt an Fachkräften im IT-Security-Umfeld. Infolgedessen kommt Netzwerksicherheit, modernem Endgeräteschutz, Multifaktor-Authentifizierung sowie spezifischen Lösungen zur Erkennung und Abwehr der einschlägigen Gefahren hohe Bedeutung zu. Die Investitionsbereitschaft steigt – sowohl auf Seiten der Unternehmen als auch bei den IT-Dienstleistern, die diese unterstützen. Durch die Zusammenführung von Panda Security und WatchGuard bieten wir unseren aktuellen sowie zukünftigen Kunden und Partnern alle grundlegenden Sicherheitsdienste aus einer Hand. Hohe Servicequalität ist hierbei zentraler Bestandteil der DNA beider Unternehmen. Über die Integration unserer beider Produktspektren sind wir in der Lage, den gemeinsamen Kunden und  Partnern  fortschrittliche, weitreichende Funktionen zur Bedrohungsabwehr und Unternehmenssicherheit zur Verfügung zu stellen. Diese stützen sich auf moderne KI-Technologien, Verhaltensanalysen und Korrelationsmöglichkeiten. Der Mehrwert liegt dabei nicht zuletzt in der zentralisierten Verwaltung all dieser Funktionalitäten – für konsequenten Schutz vom Netzwerk bis zum Endpunkt.

Welche konkreten Vorteile ergeben sich für die Partner?

Prakash Panjwani: Unsere Kunden und MSP-Partner benötigen Zugang zu professionellen Security-Lösungen, die auf die besonderen Anforderungen des Mittelstands zugeschnitten sind. WatchGuard hat seine MSP-orientierte Sicherheitsplattform mit dem Ziel entwickelt, jeden Aspekt der Sicherheitsbereitstellung zu vereinfachen und damit exakt den Nerv mittelständischer Unternehmen zu treffen. In dem Zusammenhang stellt die Panda-Übernahme einen entscheidenden Meilenstein dar, der unseren Kunden und Partnern sofortige wie langfristige Vorteile sichert. Kernaspekte sind die einfa- che Handhabung, weitreichende Flexibilität und eine passgenaue Bepreisung wie Paketierung.

Können Sie das näher erläutern?

Prakash Panjwani: Natürlich. Für Managed Security Service Provider kommt es darauf an, den Kunden fortschrittlichen und lückenlosen Schutz vom Netzwerk bis zum Endpunkt zu bieten. Gleichzeitig sollten Nutzung und Verwaltung dabei so einfach wie möglich aufgegleist sein. Indem wir die EDR-Lösung von Panda in die WatchGuard Cloud integrieren, schaffen wir eine nahtlose Verbindung zwischen Netzwerk- und Endpunktschutz – und das alles unter einer einheitlichen Oberfläche.

Hinzu kommen die innovativen Machine-Learning-Funktionen von Panda, wodurch sich die Korrelation der im  Netzwerk  und am Endpunkt erkannten  Sicherheitsvorfälle noch effizienter gestaltet. Das Thema Flexibilität zielt vor allem auf den Umgang mit sich verändernden Rahmenbedingungen ab. Wie schnell sich eine Ausgangssituation ändern kann, hat uns die Corona-Pandemie eindrucksvoll vor Augen geführt. Die Arbeit aus dem Homeoffice wurde zur neuen Normalität.

Hier ist auch in Bezug auf die Sicherheit ein Umdenken gefragt. Der Endanwender und die genutzten Inhalte rücken in den Vordergrund – der Fokus liegt jenseits des Unternehmensperimeters. Genau diese neuen Anforderungen adressieren wir mit unserem Paket „WatchGuard Passport“, das unterschiedlichste Sicherheitsfunktionalitäten zum Schutz der Endpunkte kombiniert. Dieses wird nun gezielt um die Leistungen von Panda rund um E-Mail-Sicherheit, Verschlüsselung, Patch-Management und Datenkontrolle erweitert. Und damit sind wir auch schon beim dritten Punkt: Anwendungsfreundlichkeit gilt für uns nicht nur im Rahmen der Produktentwicklung.

Es spielt für uns auch eine wichtige Rolle, wie die Lösungen sinnvoll angeboten und vertrieben werden können. Hier versuchen wir, es unseren Partnern so einfach wie möglich zu machen und individuelle Präferenzen im Kontakt zwischen Partner und Endkunde zu beachten. In der Hinsicht wird sich für die Partner künftig nichts ändern.

Was hat der Kunde davon?

Prakash Panjwani: Der Mehrwert von Lösungen rund um Endgeräteschutz, E-Mail-Sicherheit, Patching, Daten-Compliance und Verschlüsselung wird immer deutlicher und Unternehmen sehen hier zunehmend Investitionsbedarf. Durch die Übernahme von Panda können unsere bestehenden Kunden sofort davon profitieren, wobei der Bezug über ihren vertrauten IT-Servicepartner und Reseller der Wahl möglich ist. Mittelfristig werden sich durch die Verschmelzung beider Produktwelten zusätzliche Vorteile im Hinblick auf mehrschichtigen Schutz, zentralisierte Verwaltung, Korrelation zwischen Netzwerk- und Endpunktereignissen sowie Automatisierung ergeben.

Was sind in Ihren Augen die wichtigsten Trends im IT-Security-Umfeld? Worin sehen Sie die größte Gefahr für Partner und Kunden?

Prakash Panjwani: Das Thema Homeoffice wurde ja bereits angesprochen.  Hier wird die COVID-19-Pandemie ganz sicher nachhaltige Spuren hinterlassen. Der Schutz von Nutzern und Endgeräten jenseits des klassischen Unternehmensnetzwerks gewinnt im Zuge dessen weiter an Tragweite. Als besonders einschneidend betrachten wir zudem den zunehmenden Fachkräftemangel. Qualifizierte Spezialisten für IT-Sicherheit sind heute bereits schwer zu kriegen. Das Nachsehen haben vor allem mittelständische Unternehmen, deren Ressourcen im Vergleich zu Konzernen in der Regel deutlich beschränkter sind. Gleichzeitig wächst die Gefahr von außen. Und die Spirale dreht sich munter weiter: Laut Prognosen werden 2021 weltweit 3,5 Millionen Stellen im IT-Security-Umfeld unbesetzt bleiben. Einer weiteren Studie zufolge gehen fast 75 Prozent der be- fragten Organisationen davon aus, dass das Defizit bei der IT-Sicherheit erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft haben wird. Es liegt auf der Hand, dass sich die Qualifikationslücke nicht über Nacht schließen lässt, auch wenn in der Branche bereits versucht wird, gegenzusteuern.

Die Nachfrage nach Managed Security Services wird im Zuge dessen weiter steigen. Genau aus diesem Grund treiben wir den Ausbau unserer einzelnen cloudbasierten Sicherheitsfunktionalitäten so intensiv voran und erweitern den Leistungsumfang der WatchGuard Cloud im Hinblick auf das Security-Management stetig. Schließlich wollen MSPs ihre Zeit in die Weiterentwicklung der eigenen Geschäftsaktivitäten stecken und sie nicht mit mühsamem Verwaltungs- oder Reportingaufgaben verschwenden. Zeitgleich brauchen Kunden mit kleinen IT-Teams in den eigenen Reihen das Gefühl,  zu jedem Zeitpunkt umfassend geschützt zu sein. Beiden Anspruchsgruppen wird WatchGuard gerecht. Für mittelständische Unternehmen war es noch nie so einfach und günstig, mit modernen Lösungen – die bisher vor allem auf große Organisationen zugeschnitten waren – umfassende IT-Sicherheit zu gewährleisten. Parallel dazu wird die Umsetzung auf Dienstleistungsebene zum Kinderspiel.

Interview mit: Prakash Panjwani, CEO von WatchGuard Technologies