Cloud Prognosen – das erwartet den Channel in 2020

Karl Roe, Vice President Services and Cloud bei Nuvias, betrachtet im Folgenden einige der wichtigsten Cloud-Trends, die sich 2020 auf den Channel auswirken werden – sowohl in Form von Herausforderungen als auch von neuen Möglichkeiten. Der Channel steht vor der großen Chance, seine Rolle angesichts des immer schnelleren Wandels weiter auszubauen und Unternehmen beim technologischen […]

Karl Roe, Vice President Services and Cloud bei Nuvias, betrachtet im Folgenden einige der wichtigsten Cloud-Trends, die sich 2020 auf den Channel auswirken werden – sowohl in Form von Herausforderungen als auch von neuen Möglichkeiten. Der Channel steht vor der großen Chance, seine Rolle angesichts des immer schnelleren Wandels weiter auszubauen und Unternehmen beim technologischen Umstieg zu unterstützen. Die Experten der Nuvias Group berichten von der Zukunft:

Dringend gesucht: Mitarbeiter, „Born in the Cloud“

Der Ausdruck „Born in the Cloud“ ist zwar nicht neu, steht aber meist für Software und Services. 2020 werden jedoch Mitarbeiter mit dem Attribut „Born in the Cloud“ gesucht, die grundsätzlich immer mit der Cloud als erstem Mittel der Wahl arbeiten.

Die Cloud hat den Grad der „Industrialisierung“ in der Informations- und Telekommunikationsbranche mittlerweile spürbar gesteigert. So mancher IT-Experte hatte seine Probleme mit dem Umstieg und blieb somit lieber bei lokalen Altsystemen und Methoden. 2020 wird jedoch das Jahr des endgültigen Umbruchs. Eine neue Generation, die mit dem „Cloud First“-Ansatz aufgewachsen ist und daher nicht erst von der Cloud überzeugt werden muss, definiert nun die Strategien der IT-Abteilung. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem zwei Jahre Arbeitserfahrung mit Microsoft SQL-Server weniger attraktiv sind als zwei Jahre Arbeitserfahrung mit Microsoft Azure. Bei Nuvias ist uns klar, wie wichtig dieser Trend ist, daher suchen wir nach Talenten, die „Born in the Cloud“ sind und unser Unternehmen auch im nächsten Jahrzehnt weiter vorantreiben.

Die cloud-basierte Robotic Process Automation (RPA) wird Mainstream

Denkt man an Roboter, kommen einem als erstes High-Tech-Fabriken in den Sinn, oder gar die Vorstellung von echten Roboter-Butlern. Doch 2020 ist das Jahr, in dem das Thema RPA in der IT von Großunternehmen zum gängigen Begriff wird. Dahinter steckt die Idee, dass man mit Hilfe von Cloud-Services repetitive Tätigkeiten automatisieren und ausführen kann und den Benutzern die Erstellung eigener Regeln, Bedingungen und Aktionen ermöglicht, die bei Auslösung automatisiert abgearbeitet werden.

Dank technologischer Fortschritte wie der künstlichen Intelligenz (KI) und Analytik wird die RPA intelligent, trifft eigenständige Entscheidungen und erzeugt eigene Reaktionen. Wir sind im Vertrieb und im technischen Support bereits mit digitalen Assistenten und Online-Chatbots vertraut. Diese Technologien tauchen nun auch in der Corporate-IT-Welt auf und werden zum Mainstream, sowohl intern als auch extern. Diese neue Technologiewelle könnte eine neue industrielle Revolution darstellen, in deren Rahmen Bürotätigkeiten ebenso automatisiert werden wie damals die mechanische Arbeit. Wir bei Nuvias arbeiten bereits heute mit Herstellern zusammen, die bei dieser Technologie an vorderster Front stehen, um zu erkunden, wie wir unser Business effizienter machen und entsprechende Lösungen an unsere Channelpartner liefern können.

Immer mehr Multi-Cloud-Applikationen

Seien wir ehrlich: Es gibt heute nicht mehr viele Unternehmen, die eigene Softwareapplikationen entwickeln. Stattdessen sehen wir immer mehr Mikroapplikationen für Punktlösungen, die sowohl von ISVs als auch intern bei den Unternehmen erstellt werden.

Cloud-basierte DevOps-Tools wie GitHub und CloudBees sind die Treiber hinter der schnelleren Entwicklung von Apps und Services für die Massen über die Cloud. Ähnlich, wie wir mit unseren Mobilgeräten auf Applikationen und Mikroservices zugreifen, können wir auf, in der Cloud gehostete Enterprise-Applikationen zugreifen. Diese lange Liste an Mikroapplikationen und Services wächst zukünftig weiter. Es ist daher wichtig, zu gewährleisten, dass Ihr Netzwerk mit der erhöhten Last auch zurechtkommt. Lösungen für die Netzwerkoptimierung sind von Unternehmen wie Riverbed, Gigamon und dem SD-WAN-Hersteller Versa Networks erhältlich.

Die Cloud erreicht die Grenze

In der IT-Welt kommt es zu einem seltsamen Déjà-vu. Wir erinnern uns an die Zeit, in der wir „dumme“ Terminals hatten, die an Mainframes angebunden waren und die später wiederum durch leistungsfähige PCs ersetzt wurden, auf denen der Großteil der Datenverarbeitung stattfand. Erst vor kurzem wurde das Computing durch Applikationen wie Office 365, die in der Cloud gehostet und verarbeitet werden, wieder in das Zentrum zurückverlagert. Nun schließt sich der Kreis, weil Workloads wieder von der Cloud an die Geräte an der Netzwerkgrenze verlagert werden.

Das steckt zwar alles noch in den Kinderschuhen – aber weil die Leistungsfähigkeit der Geräte an der Netzwerkgrenze immer weiter steigt, werden mehr Speicherplatz und Funktionalität an der Grenze der Kundennetzwerke erbracht, um Cloud-Services zu ermöglichen. Ausschlaggebend wird die Entscheidung sein, wo Workloads am besten gespeichert und verarbeitet werden – jedenfalls könnte sich 2020 der Umzug zur Netzwerkgrenze beschleunigen. Falls es so kommt, werden Technologien für die Optimierung von Netzwerken und Applikationen noch weiter an Bedeutung zunehmen.